Das Bilderbuch über die ethnische Minderheit LEMKEN wurde neulich durch unser Verlag „Sądecki Bartnik” veröffentlicht. Warum kein Buch über die Bienen ? Die Erklärung fällt uns leicht.

Unsere Bienenstöcke stehen auf den Feldern und Wiesen der Sandezer und Niedrigen Beskiden, der früheren Heimat der Lemken. Nach dem 2.Weltkrieg wyrden sie zwangsweise ausgesiedelt bzw. vertrieben. Bis heute bezeugen Holzkirchen, und Steinkreuze auf den Friedhöfen und an den Strassen die wahre Kunst der ursprünglichen Bevölkerung, die auf die neu eroberten Teile von Pommern und Schlesien versiedelt wurden.

Die Spuren der Kultur der Lemken - Bergbauern, Steinmetzer, Zimmerleuten - sind bis heute sichtbar. Viele Lemken waren echte Imkerkünstler . Unter den von den polnischen Beskiden ausgesiedelten Lemken , die den gekonnten Umgang mit der Natur von ihren Ahnen erbten, sind zahlreiche prominente Imker geworden . Der Wunsch des Verlegers war, dass dieses Buch mit wunderschönen Bildern von Jerzy Żak, dem Text der Autorin Marta Graban-Butryn und den Gedichten von Władysław Graban wie eine tiefe, ehrenvolle Verbeugung vor ursprünglichen Bewohnern unserer Heimat wäre. Jerzy Żak schreibt dazu: „Es gibt eine wunderschöne Landschaft im Südpolen, wo wir mitten in der Wildniss sind. Entlegene Täler unter bewaldeten Hügeln zwischen den Flüssen Osława und Poprad waren ein Zuhause der Lemken. Früher bewohnte diese Landschaft ein einfaches aber durchaus fleißiges und freudevolles Volk. Man stößt manchmal auf die Spuren verchwundener Dörfer - verwilderte Obstgärten, Reste von Friedhöfe, einzelne Steinkreuze, manchmal auch Umrisse der Hausfundamente. Für nicht getane Sünden erlitten sie eine zwangsweise Umsiedlung als Vertreter der ukrainischen Volksminderheit . Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht, ganze Regionen beihahe entvölkert.

Mit dem nötigsten Hab und Gut verliessen die Lemken ihre märchenhaften Holzkirchen und gingen in eine unbekannte Region. Als sie nach Jahren vereinzelt wieder in ihre Dֲrfer zurückkommen durften fanden sie oft nur noch Wildnis vor. oder wurden als unerwünschte Eindringlinge betrachtet. ”.

In neun Kapiteln dieses Bandes finden Sie alles über das frühere friedensvolle Leben der Lemken und die historisch belastete Beziehungen zu diesem Volk: „Łemkowie i Łemkowszczyzna” - Ursprung des Karpatenvolkes , sein Alltag, seine Kultur, Sprache , Wirtschaft, Bauweise, Trachten, Religiosität , Tänze und Lieder. „Cerkiew” - charakteristische Kirchenbauten aus Holz mit zwiebelhaften Kuppeln, meistens auf kleinen Hügeln erbaut , sind ein unabdingbares Landschaftselement der Lemkenheimat. Eine jede der Kirchen ist eine bewunderungswürdige architektonische Perle.

„Ikonen” - bilden den wichtigsten Baustein der Innenraumausstattung und sind nach traditionell stengen Regeln in Ikonostasen geordnet. „Kreuz ” ist das wichtigste Symbol des christichen Glaubens und ein überall anwesendes Landschaftsteil der Lemkenheimat . Die orthodoxen Kreuze stehen als schweigende Zeugen der Volksgeschichte an den Strassen, auf Friedhöfen, in verwilderten Gärten.

„Feiern” versteht sich als Begehung von feierlichen Zeremonien, die Jahreszeiten und Feste im Kalender aufwerfen. Das Feiern auf die Art der Lemken hat genau vorgeschriebene Regeln und Bräuche, die tief in die heidnischen Ursitten wurzeln.

„Architektur” - Chyza ist das Haus der Lemken, aus Holz gebaut, für Wohnzwecke und als Stall für Vieh zugleich bedacht , in der Nähe der Bergbächer plaziert, beeiddruckt mit einfachem Anmut.

„Schwindende Berufe” Holzlöffelmacher, Holzteerhersteller, Steinmetze, Weber, Holzschidelmacher und -decker , Schmiede, Imker u.ä. Berufsvertreter sind in den Niedrigen Beskiden noch tätig.

„Volkskultur” zeichnet sich durch einfache und zierende Trachten, abwechselnde mal wehmütige mal witzig lustige Musik und mehrstimmigen Gesang aus. Bekannte Lemken der einzige Heilige Maksym Gorlicki (Sandowycz), naiver Maler Nikifor (eigentlich Epifaniusz Drowniak ) und Andy Warchol (eigentlich Andriej Warhola). Das Bilderbuch „Łemkowie i Łemkowszczyzna” ist im Angebot auf unserer Homepage per Internet erhältlich.