Neues Präparat zur Nosemose-Bekämpfung

Die Anwendung dieses Behandlungsmittels hinterläßt keine Spuren im Honig , auch die Pflicht zur Einhaltung der Karenzperiode zum Zerfall der Schadstoffe entfiel bei diesem neuen Produkt. Das ist auf Anwendung der natürlichen biologisch unschädlichen Stoffen bei der Herstellung des neuen Mittels zurückzuführen.

Mag. Agnieszka Radom - Analytisches Fachlabor für Bienenprodukte bei „Sądecki Bartnik”

Dr. Ivana Tlak Gajger – Fachabteilung für Biologie und Pathologie der Fische und Bienen - Fakultät der Tierheilkunde Universität Zagreb

Nozevit fördert Aufrechterhaltung gesunder und widerstandsfähiger Bienenvölker

Nozevit ist ein pflänzliches, also phytopharmakologisches Mittel, welches den mit Nosemose verseuchten Bienen zur Heilung verhilft. Die Zusammensetzung der Heilstoffe beruht auf Präparaten rein pflanzlicher Herkunft . Erreger der Nosemose greifen erwachsene Bienen an. Die Krankheit wird durch einzelligen Parasiten aus der Abteilung der Mikrosporidien verursacht. Unter ungünstigen Umständen überdauern die Erreger in Form langlebiger Sporen. Die Kleinsporentierchen befallen Darmepithelzellen älterer Sammelbienen und kantaminieren schnell die Stammwaben anschließend ganze Völker. Die Krankheit breitet sich in der ganzen Welt aus und führt zu unabwendbaren Schäden in den Bienenzuchtbeständen und mittelbar in der gesamten Landwirtschaft.

Die Imker verwechseln oft die Symptome dieser Krankheit oder merken den Befall relativ spät, denn die verseuchten Bienen dazu neigen, außerhalb ihres Bienenstockes einzugehen. Aus diesem Grund sind die frühe, zutreffende Diagnostik und daraus resultierende funktionale Bekämpfung der pathologischen Erscheinungen wichtig.

Nach der Ausweisung des Arzneimittels Fumagillin (EU-Verordnung 3/01/081) ist die Behandlung mit dem Antibiotikum wegen der Antigenbildung, wegen Anstiegs der Resistenzwirkung, Herstellung von widerstandsfähigen Ruhestadiumskörpern, schließlich wegen gefährlicher Rückstände von Antibiotika bzw. deren Verbindungsstoffen in Honigprodukten verboten. Diese Gegenindizien führten zur Entwicklung einer modernen pflanzlichen Arznei Nozevit. Sie hinterläßt keine Rückstände, zerlegt sich auf natürliche Weise und ist zur präventiven Behandlung wider Nosemose sehr empfehlenswert.

Wirkstoffe des Arzneimittels Nozevit

Das moderne Präparat setzt sich nur aus pflanzlichen Wirkstoffen zusammen. Diese Wirkstoffe werden im Extraktionsverfahren gewonnen, dabei werden keine künstlichen chemischen Mittel eingesetzt. Das Präparat ist ein Gemisch aus  unterschiedlichen Baumrinden, bevorzugt aus der von Eiche (Oak) gewonnen Tannin. Tannin ist ein Gerbstoff, dessen Wirkung der von Polyphenolen entspricht. Dieser Gerbstoff bindet Eiweiß, beschleunigt Stoffwechselprozesse, wie Koagulierung und Präzipizirung. In der humanen Medizin findet er Anwendung als Entzündungshemmungsmittel bei Verdauungskrankheiten. Die Tannin-Gerbstoffe bilden einen gespannten Schutzfilm an Darmwänden der Bienen, der erregungsabweisend und entzündungsvorbeugend auswirkt. Die im Schutzfilm auftretenden Phenole mit großer molarer Masse sind fähig, mehrfach organischen Verbindungen mit Eiweiß-, Zellulose und weiteren Mineralgruppen einzugehen. So wird die Ausscheidung von Därmen verringert und infolgedessen die Kontaminierung der Umgebung wesentlich vermindert. Nozevit beugt der Verseuchung vor. Die Untersuchungsaufnahmen zeigten , dass bei Bienen denen Nozevit verabreicht wurde die mehrschichtige peritrophische Membran des Mitteldarms eine gespannte, stabile Feinstruktur aufwies. Die Feinstruktur der Epithel an Darmwänden bei sonstigen Bienen war locker und es war deutlich sichtbar, dass sie keinen sicheren entzündungsabwehrenden Schutzfilm bilden konnte. Die Untersuchungen an der Universität Zagreb haben nachgewiesen, dass Nozevit lichten Durchmesser im Mitteldarm spontan ausfüllt und zwar so wie die Kleinsporentierchen Nosema Apis es bei Befall tun.

Hemmung krankheitserregenden Parasitenbefalls

Die Bienen, die bei der Einwinterung gesundes Verdauungssystem haben, überdauern den Winter in guter Kondition und erbringen im nächsten Frühjahr megr Brut. Die Beimischung des Präparats Nozevit zur Zuckerlösung verhindert Keimung der Sporen des intrazellulären Parasiten Nosema apis. So ist die nachträgliche – fragwürdige - chemische Behandlung nicht mehr nötig. Die Wirkung von Nozevit auf die Nosemaseuche wurde unwidersprüchlich durch Untersuchungen nachgewiesen.

Nozevitanwendung Untersuchungen an der Fakultät für die Tierheilkunde / Universität Zagreb

 An der Universität Zagreb wurden Bienenuntersuchungen im Hinblick auf schützende Wirkung des Präparats Nozevit gegen Nosemaseuche durchgeführt. Dazu wurde das Mitteldarm bei den künstlich mit Nosema apis–Sporen angesteckten Bienen einer histologischen Analyse unterzogen.

Zur Untersuchung verwendete man Bienen, bei denen die Ansteckung mit Nosema apis-Sporen positiv nachgewiesen wurde.

Von drei untersuchten Völkern wurden jeweils 30 Bienen auf Vorhandensein von Nosema apis –Erregern miktroskopisch geprüft.

Die drei Völker wurden unterschiedlichen Prüfgruppen gebildet:

  • Prüfgruppe (A) gefüttert mit Zuckerlösung (1:1)
  • Prüfgruppe (B) künstlich mit Nosema apis angesteckt, bei der das Arzneimittel Nozevit verabreicht wurde
  • Prüfgruppe (C) künstlich mit Nosema apis angesteckt

Die drei Prüfgruppen wurden folgenden Testen unterzogen :

Test 1
Ansteckung der Prüfgruppen (B) + (C) mit Nosema apis – Sporen ( Sporengehalt in der Suspension : 40,1 x 10 Sporen für 1ml) gemischt mit Zuckerlösung, Verhältnis 1:. 10 ml Suspension wurde 0,5 l Zuckerlösung beigemischt (C) , dazu wurden 20 Tropfen Nozevot-Präparat zugegeben (B) . Mit der Lösung wurden Bienen fünf Tage lang gefüttert. Bei der Prüfgruppe (A) wurde an Stelle von Erregern der Nosema apis-Seuche ein entsprechender Anteil von Wasser beigemischt. Die Proben wurden 60 erwachsene Bienen entnommen. Die Probantinnen wurden am Einlauf zum Bienenstock stets am 10., 15. und 22. Tag nach der Ansteckung gefangen und mikroskopisch auf Vorhandenzsein von Nosema apis untersucht.

Test 2
Die Prüfgruppen (B) + (C) und die Sondergruppe (A) wurden auf Auswirkung des Präparates Nozevit auf versuchte Bienen untersucht.

Der aus Zucker:Wasser-Verhältnis 1:1 zubereiteten Zuckerlösung- Menge 0,5 l - wurden jeweils 20 Tropfen der Arznei Nozevit zugefügt. Dieses wurde vier Male alle vier Tage wiederholt. Die Sondergruppe (A) erhielt allein Zuckerlösung. Wieder wurden 60 erwachsene Bienen aussortiert und wie beim ersten stets am 10., 15. und 22. Tag gefangen und mikroskopisch auf Vorhandenzsein von Nosema apis untersucht.

Die histologische Untersuchung erfolgte an

  • nicht angesteckten Bienen
  • mit Nosema apis angesteckten und mit dem Präparat Nozevit behandelten Bienen
  • mit Nosema apis angesteckten , trotzdem unbehandelten Bienen

Aus jeder der drei Prüfungen wurden bei jeweils 20 Bienen Mitteldarmteile entsprechend präpariert.

Abb. 1 Nosema apis Sporen

 

 

Abb. 2 Nosema apis Sporen in der Cytometer-Zählkammer Bürker-Türk

 


Abb. 3 Mitteldarm bei nicht angesteckten Bienen (a, b)

Untersuchungsergebnisse                  

Die vor der Untersuchung geprüften Bienen aller drei Testgruppen (A,B,C) hatten keine Spuren der Nosema apis –Verseuchung. Die Ansteckung mit Nosema apis –Sporen verlief positiv. Die nachstehend dargestellte Tabelle 1 und das Diagramm 1 zeigen , welche Erhebungen am 15., 20. und 25. Tag nach der Ansteckung festgestellt wurden. Die Tabelle 2 und das Diagramm 2 stellen dagegen dar, welche Untersuchungsergebnisse nach der Verabreichung des Arzneimittels Nozevit bei den Testgruppen aufgenommen wurden.

 

 Vorbeugende Auswirkung des phytologischen Arzneimittels Nozevit gegen Nosemose

Test Nr. 1 10.Tag nach der Ansteckung15.Tag nach der Ansteckung22.Tag nach der Ansteckung
A 0,000,000,00
Bmittlerer Wert5,8021,6075,10
 Min.3,0013,0059,00
 Max.10,0028,0097,00
 Abweichung v. Standard2,345,312,12
Cmittlerer Wert11,9042,80105,90
 Min.5,0031,0086,00
 Max.17,0060,00132,00
 Abweichung v. Standard4,489,615,96
Tab. 1 Sporenzahl am 10., 15. und 22. Tag nach der Ansteckung mit Nosema apis . Zur Einfachheit wurde die festgestellte Zahl durch vier dividiert, so ergab sich ein Ergebnis in Millionen.

A= Testgruppe , B= Zuckerlösung mit Nosema apis – Sporen + Präparat Nozevit, C= Zuckerlösung mit Nosema apis – Sporen

Diagramm 1. Mittlere Menge an Sporen ( Einh. Million pro Biene)  Diagramm 2. Mittlere Menge an Sporen ( Einh. Million pro Biene) am 10., 15. und 22. Tag nach der Ansteckung mit Nosema apis und dann am 10., 15. und 22. Tag nach der Vereibreichung des Präparates Nozevit.

Heilende Auswirkung des phytologischen Arzneimittels Nozevit auf mit Nosemose verseuchte Bienen

Test Nr. 2 15.Tag nach Nozevit-Verabr20. Tag nach Nozevit-Verabr25. Tag nach Nozevit-Verabr
A 0,000,000,00
B 57,2027,206,10
 Min.41,0016,003,00
 Max.81,0041,009,00
 Abweichung v. Standard13,548,321,85
Cmittlerer Wert73,0036,7025,50
 Min.66,0033,0021,00
 Max.83,0042,0032,00
 Abweichung v. Standard6,052,753,17

Tab. 2 Sporenzahl am 10., 15. und 22. Tag nach der Ansteckung mit Nosema apis . Zur Einfachheit wurde die festgestellte Zahl durch vier dividiert, so ergab sich ein Ergebnis in Millionen.

A= Testgruppe , B= Zuckerlösung mit Nosema apis – Sporen + Präparat Nozevit, C= Zuckerlösung mit Nosema apis – Sporen

Die Untersuchungen hatten als Ziel, die vorbeugende Wirkung des phytologischen Präparates gegen Nosemose sowie seine krankheitshemmende Wirkung nach Auftreten der Seuche Nosema apis   festzustellen. Tatsächlich konnte man nachweisen , dass die Anzahl an Krakheitssporen bei Bienen, die mit der mit der Arznei Nozevit gemischen Zuckerlösung gefüttert waren (B) sich stets reduzierte ( und zwar 48,73 % am 10. Tag ,  50,46 % am 15. Tag und 70,91 % am 22. Tag ). Die hundertprozentige Beseitigung der Nosemose war zwar unerreichbar, allerdings stellte man fest, dass die Zuckerlösung mit beigemischtem Präparat doppel so gern durch die Bienen verzehrt wurde als die Zuckerlösung ohne diese Zutat.

Abb. 4 . Mitteldarrm der mit Nosema apis angesteckten Bienen , die anschliessend mit dem Präparat Nozevit behandelt wurden ( a,b,c,d) . Sichtbar ist die dichte peritrophische Membrane.

Die obigen Abbildungen wurden während der Untersuchung an der Fakultät für Tierheilkunde der Universität in Zagreb aufgenommen.

 Dosierung und Verabreichung des Arzneimittels Nozevit :

  • Nozevit wird der Lösung aus Zucker und Wasser 1:1 beigemischt , Menge 3 ml pro 1 l Zuckerlösung. Für ein jedes Volk bekommt wird die Menge von 1/3 l fertiger Lösung zwei Male im Zeitabstand von 10 tagen frühlings und herbsts verabreicht.
  • Bei akutem Nosemose-Befall kann die fertige Lösung 4 Male im Zeitintervall von 4 Tagen in der Menge von 1/3 l pro Volk verabreicht werden .
  • Die fertige Lösung kann auch als Spritzmittel angewendet werden. Die Besprühung von Bienen - bzw. Scheidstellen auf Waben ist auch sehr wirksam.

Nozevit wirkt langfristig, beeinflusst positiv die Aufrechterhaltung des Bestandes des Volkes, läßt die Leistung des Volkes steigern, verstärkt die Bienen und - falls bei Einwinterung verabreicht - hilft die Winterzeit im gutem Zustand überwinden.

Die guten Ergebnisse wurden bei Untersuchungen im Staat Alaska nachgewiesen. Die mit Nozevit behandelten Völker konnten sehr scharfe Winterzeit mit den Temperaturen bis - 52 Grad hundertprozentig überdauern, die Verluste bei unbehandelten Bienenvölkern reichten bis zu 50% Bestandsreduktion.

Nozevit hemmt die Ausbreitung der gefährlichen Nosemose-Seuchen. Es gibt zur Zeit auf dem markt kein Mittel, welches diese Krankheit ziestrebig und vollständig beseitigen kann. Die guten Untersuchungsergebnisse bei Behandlung mit Nozevit erweckt die Hoffnung, dass der Kampf gegen Nosemose mit phytologischen, biologisch zerlegbaren Mitteln durchaus möglich ist. Alerdings sind weitere langfristige Untersuchungen zur Ermittlung der Anwendungsfolgen notwendig.

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